Hongkonger Start-up nimmt Fahrt auf: Lumos entwickelt smarten Fahrradhelm

Mit integrierten LEDs, Blink- und Bremssignalen erfreut sich der Lumos Next Generation Bike Helmet in Metropolen wie London und New York zunehmender Beliebtheit.

BildDie Idee hatten die ehemaligen Harvard-Studenten Eu-Wen Ding und Jeff Chen. Beide lernten sich während eines Wochenend-Hackathons kennen, bei dem ein Prototyp von Eu-Wen Dings Fahrradhelm den Wettbewerb gewann. Ursprünglich im Harvard Innovation Lab gestartet, zog das junge Unternehmen 2014 nach Hongkong und sitzt nun im Hong Kong Science Park.

Seit dem Beginn einer Kickstarter-Kampagne 2015 generierte das Start-up mehr als 1 Million USD von über 15.000 Unterstützern für seinen weltweit ersten smarten Helm. Er ist jetzt im Einzelhandel für 169 USD erhältlich. Im Januar gewann das Team den Transport Design of the Year-Preis des jährlich verliehenen Beazley’s Designs of the Year-Wettbewerbs, initiiert vom London Design Museum. Hier konnten sich Eu-Wen Ding und Jeff Chen gegen 68 Nominierte durchsetzen, darunter das Tesla Modell 3.

Mit weißen LED-Leuchten auf der Vorder- und leuchtend roten LEDs auf der Rückseite sowie Blinksignalen auf der rechten und linken Seite, die über eine kabellose Fernbedienung aktiviert werden, stieß der Lumos Helm nach dem Launch auf Kickstarter schnell auf viel positive Resonanz, so Eu-Wen Ding. „Unser Finanzierungsziel waren 125.000 USD. Diese Summe haben wir in den ersten zehn Stunden sogar noch übertroffen – es entstand ein großer Hype rund um unsere Kampagne. Der Helm sieht aus wie ein ganz gewöhnlicher Fahrradhelm, aber wenn man ihn einschaltet, bietet er besondere Features. Die Idee, LEDs auf einem Helm zu installieren, ist zwar nicht neu, aber die Art und Weise, wie wir dies realisiert haben und auch das Design sind die Gründe für seine Attraktivität“, fügt er hinzu. Laut Ding hatten beide zu diesem Zeitpunkt noch keine konkrete Agenda, aber das positive Feedback gab ihnen ein Indiz bezüglich des Marktpotenzials ihres Produktes. „Niemand anderes schien es in Angriff nehmen zu wollen und wir hatten beide unternehmerische Ambitionen.“

Kickstarter war für die Gründer der eigentliche Test. „Wir hatten uns mit Hunderten von Menschen getroffen und wussten, dass Interesse bestand, aber das ist nicht dasselbe wie finanzielle Unterstützung.“ Von Mitte 2014 an verbrachte das Duo ein Jahr in Hongkong und auf dem chinesischen Festland, bereitete die Fundraising-Kampagne vor und suchte nach einer geeigneten Fabrik in China, um den Helm dort zu produzieren. Seit dem Launch ist das Team von Lumos von zwei auf 10 Personen angewachsen und ist nun auf der Suche nach weiteren Mitarbeitern, da man noch mehr Produkte entwickeln möchte.

Eine der schwersten Entscheidungen für Lumos war die Verschiebung des Auslieferungstermins. „Wir hatten unseren Unterstützern die Lieferung bis April 2016 versprochen und der Helm war auch fertig, aber optisch gefiel er uns nicht so gut und die Passform war nicht optimal. Da der Helm unsere Erwartungen nicht erfüllte, beschlossen wir, ihn später auszuliefern.“

Nach der Neugestaltung des Helms stand das Endprodukt im Oktober und damit sechs Monate später zur Verfügung. „Wir hatten 60 Helme an Beta-Tester geliefert und um Feedback gebeten. Sie sagten, dass der Helm zwar funktioniere, aber die Passform noch einige Mängel habe. Nach dieser Rückmeldung war es nicht einfach, die Zweifel der anderen Sponsoren zu zerstreuen. Von insgesamt 6.000 Unterstützern kamen dann allerdings nur drei Rückerstattungsforderungen“, so Ding.

Für Lumos gab es viele Gründe, sich in Hongkong niederzulassen – nicht zuletzt die angenehme, grüne Umgebung im Science Park. „Zudem ist die Infrastruktur hier sehr gut und Hongkong ist eine kosmopolitische Stadt. Wir waren auf der Suche nach einem Ort mit einer solchen Vielfalt. Während wir in China produzieren mussten, brauchten wir Hongkong, um alle unsere Geschäfte online zu tätigen und vor allem Facebook und Google zu nutzen. Überall in der Metropole gibt es High-Speed-Internet-Zugänge. Und China ist nicht weit entfernt, was toll ist, weil ich einmal wöchentlich unsere Fabrik besuche“, ergänzt er.

Der smarte Helm sei besonders für Märkte wie die USA und Großbritannien attraktiv, wo mehr Menschen mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren und in der Dunkelheit auf die Lichter des Helms angewiesen sind. Dennoch möchte Lumos in den nächsten Jahren auch die Fahrradfahrer in Hongkong und China verstärkt ansprechen. Derzeit liegt der Schwerpunkt des Start-ups im Online-Handel, doch man ist offen für die Partnerschaft mit mehr Einzelhändlern. In Großbritannien sind die Fahrradhelme im Geschäft des Londoner Design Museums erhältlich, in den USA können sie in New York City im Museum of Modern Art käuflich erworben werden.

Für Ding ist ein langfristiges Ziel, Lumos zu einer Marke zu machen, die sich für die Sicherheit von Fahrradfahrern stark macht, so dass sie sich auf der Straße weniger unsichtbar und gefährdet fühlen. „In Großbritannien und den USA werden Radfahrer wie Bürger zweiter Klasse behandelt, während sich Autofahrer als Könige der Straße fühlen. Unser Ziel ist es, mit unseren Produkten Radfahrern zu helfen, sich sicherer zu fühlen.“

Lumos hofft auch, künftig mit Schulen, Radsportgruppen und Verbänden wie dem Bike2Work-Programm in Großbritannien zusammenzuarbeiten, indem sie Rabatte auf Helme anbieten. „Der Versand ist sehr teuer. Wenn wir die Waren an nur einen Ort versenden können, können wir diese Einsparungen direkt an unsere Kunden weitergeben, vergleichbar mit einem lokalen Groupon-Modell.“

Den Erfolg seines Lumos Next Generation Bike Helmets will das Start-up wiederholen. „Auf lange Sicht planen wir, mehrere neue Produkte auf den Markt zu bringen.“

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