Einbruchschutz DIY – mit einfachen Maßnahmen das Einbruchsrisiko senken

Die Einbruchszahlen in Deutschland erreichen jedes Jahr neue Rekorde. Mit preiswerten Lösungen vorbeugende Maßnahmen ergreifen – das ist heute so einfach wie nie.

BildEs ist noch nicht allzu lange her, da galt vor allem die Ferienzeit als klassische Einbruchsaison. Früher wie heute werden Daheimgebliebene während der schönsten Wochen im Jahr mit Schlüsselbund und Merkliste ausgestattet und übernehmen die üblichen Alltagstätigkeiten der sich im Urlaub erholenden Bewohner. Rollläden rauf- und runterlassen, Briefkasten leeren, Blumen gießen und Rasenmähen gehören zum Pflichtprogramm, um den Anschein von Anwesenheit zu wecken.

Seit einigen Jahren haben kriminelle Banden und Gelegenheitstäter Ihr Vorgehen an den Alltag der potentiellen Einbruchsopfer angepasst. Eingebrochen wird, wenn niemand zu Hause ist. Dafür reicht schon die Zeit des Wocheneinkaufs, das Abholen der Kinder aus der Kita oder das Feierabendbier mit Kollegen am Abend. Innerhalb weniger Minuten ist die Wohnung aufgebrochen, durchsucht und verwüstet. Die häufig anzutreffenden 20 Jahre alten Fensterverriegelungen in Mietwohnungen bieten für geübte Einbrecher keinen großen Widerstand. Und die zunehmende Anonymität der Großstädte spielt den Kriminellen in die Hände: wer seinen Nachbarn kaum kennt, achtet auch nicht auf ungewöhnliche Ereignisse in der Wohnung nebenan. Aufmerksamkeit und gesundes Misstrauen sind die größten Feinde der Einbrecher. Lieber ein unbegründeter Anruf bei der Polizei, als ein weiterer ungeklärter Wohnungseinbruch mit traumatisierten Opfern.

Dabei kann jeder das Einbruchsrisiko aktiv verringern. Eine sicher verschlossene Wohnungstür ist für viele Bürger leider immer noch keine Selbstverständlichkeit. Wenn die Tür lediglich zugezogen wird, besteht faktisch keine Sicherheit. Bequemlichkeit siegt häufig über Vernunft. Auch dass auf Kipp stehende Fenster eine herzliche Einladung für jeden Einbrecher sind, hat sich offensichtlich noch nicht überall herumgesprochen.

Einbruchschutz selber nachrüsten

Viele mechanische Zusatzsicherungen sind für wenig Geld erhältlich und bieten dabei unterschiedlichen Mehrwert. Angefangen bei massiven Türbeschlägen mit Kernziehschutz für den Profilzylinder über zusätzliche Fenstersicherungen gegen Aufhebeln bis zum abschließbaren Fenstergriff. Letzterer dient allerdings in erster Linie als Absturzsicherung für Kleinkinder im Haushalt, als für aktiven Schutz gegen Aufhebeln. Die Montage vieler Sicherungseinrichtungen kann durch jeden Hobby-Heimwerker problemlos selbst durchgeführt werden. Bei Montage an Fensterrahmen und Türblättern sollte allerdings der Vermieter unbedingt vorab um Erlaubnis gefragt werden und dies im besten Fall schriftlich genehmigen.

Preiswerte elektronische Geräte bieten darüber hinaus weiteres Abschreckungspotential. Wer nicht sofort mit einer Alarmanlage aufrüsten will, kann z. B. durch Zeitschaltuhren mit Zufallsautomatik die Beleuchtung in Haus und Wohnung individuell ein- und ausschalten. Digitale Zeitschaltuhren gibt es bereits für fünf Euro in jedem Baumarkt. Mittlerweile gibt es auch WLAN-Steckdosen. Diese werden wie eine Zeitschaltuhr zwischen Steckdose und Verbraucher gesteckt und lassen sich bei aktivem WLAN über eine mobile App über Mobilgeräte steuern. So können Sie im Urlaub oder von der Arbeit bequem daheim das Licht ein- und ausschalten.

Wirkt wie ein Fernseher – ist aber keiner

Ein kleines unscheinbares Gerät mit Stecker hilft überzeugend bei der Vortäuschung von Anwesenheit in den Abend- und Nachtstunden. Der FakeTV plus Fernsehsimulator misst gerade einmal 60 x 80 Millimeter und wird z. B. im Wohnzimmer platziert. Bei eintretender Dämmerung schaltet sich das Gerät selbstständig ein und simuliert über LEDs täuschen echt einen laufenden Fernseher. Wahlweise nach vier oder sieben Stunden schaltet sich das Gerät selbstständig ab. Zusätzlich kann man die Zeit natürlich noch über eine vorgeschaltete handelsübliche Zeitschaltuhr beeinflussen. Wenn im entsprechenden Raum noch lichtdurchlässige Vorhänge vor dem Fenster hängen, ist die Illusion von außen perfekt. Dabei braucht das Gerät gerade einmal 2 Watt im laufenden Betrieb. Bestellen kann man FakeTV plus im Lockstock Online-Shop.

Die Kombination macht die Illusion perfekt

Sinnvoll ist die Symbiose mehrerer Maßnahmen. Eine stockdunkle Wohnung mit einem scheinbar laufenden Fernseher ist zwar nicht unbedingt selten, aber zusätzliches Licht in verschiedenen Räumen macht die Kulisse für einen kriminellen Beobachter glaubhafter. Wenn die mechanische Sicherung an Fenstern und Türen dann auch teilweise von außen sichtbar ist, sinkt das Risiko eines Einbruchs nochmal deutlich. Und vielleicht ist der bevorstehende Urlaub ja doch eine Gelegenheit, mal den Nachbarn von gegenüber kennenzulernen und zukünftig gemeinsam ein aufmerksames Auge auf das direkte Umfeld zu werfen.

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